1. Rang
Ersatzneubau Silvana
Auf dem Gelände “Drei Eichen” in Rüti sollen 3 neue Kindergärten, ein Hort mit Mittagstisch und 26 bezahlbare Genossenschaftswohnungen im Sinne eines ressourcenschonenden Konzeptes gemeinschaftlich realisiert werden. Dazu werden drei differenzierte Baukörper sorgfältig in die Topografie eingefügt und über unterschiedlichen Eingängen erschlossen. Die Gebäude fassen den zentralen Freiraum und lassen einen starken Bezug zwischen Grünraum und Siedlung offen. Ziel ist es eine einladende Wohnatmosphäre mit starkem Gemeinschaftscharakter zu schaffen. Der Trockenplatz zwischen den Häusern fungiert als Treffpunkt für Jung und Alt, während sich im Westen ein naturnaher Garten mit vielfältigen Spiel- und Rückzugsangeboten öffnet. Die Häuser selbst sind geprägt durch eine natürliche Materialisierung, eine getrennte Erschliessung der Fussgänger und Fahrzeuge und grosszügige gemeinschaftliche Räume. Die 3 Kindergarten und der Hort im Erdgeschoss profitieren von einem engen Dialog mit dem umliegenden Freiraum. Die Balkone in den Wohngeschossen bieten den Genossenschaftswohnungen Privatsphäre, während die Kindergärten in Betrieb sind. Die nachhaltige Holzbau – Architektur verbindet bewusst Funktion, Atmosphäre und Ortsbezug zu einem lebendigen, sozialen Ensemble.
Die beiden Volumen reagieren mit ihrer Setzung präzise auf den landschaftlichen Kontext und formulieren eine klare räumliche Kante zur angrenzenden Siedlungsstruktur. Zwischen ihnen spannt sich ein gemeinschaftlicher Platz auf – offen, durchlässig, von Bäumen überstellt und mit einem zentralen Brunnen als sozialem Fokus. Der mineralische Belag nimmt Bezug auf den urbanen Charakter, bleibt aber durchlässig und spielzonenfreundlich. Die feine Zonierung erlaubt gleichzeitig Rückzug und informelle Aneignung – eine Qualität, die sich besonders im Alltag der Kinder und Bewohnerinnen entfaltet.
Im Westen öffnet sich die Anlage zum landschaftlichen Grünraum. Der Garten ist weich modelliert, mit Blumenwiesen, Sand- und Spielbereichen sowie ruhigen Sitznischen. Er schafft ein Spannungsfeld zwischen offener Fläche und kleinteiligen Rückzugsorten – kindgerecht, naturnah und vielfältig. Einzelne Gehölzgruppen, darunter Eichen und Föhren, strukturieren den Raum und stiften Identität. Ergänzt wird der Freiraum durch einen gemeinschaftlich nutzbaren Pflanzgarten, einen Grillplatz und einen Dachgarten – als Erweiterung der Wohnqualität in die dritte Dimension.
Der Kindergarten im Erdgeschoss tritt mit einer warmen, natürlichen Materialität in Erscheinung. Der Raum ist hoch, klar gegliedert und auf die Bedürfnisse kindlicher Bewegung und Konzentration abgestimmt. Sichtbares Holz, Lehmgewölbedecke, weiche Teppichzonen und ein unmittelbarer Bezug zur umgebenden Wiese prägen das pädagogische Raumgefüge. Über eine Büchertreppe gelangt man in eine Schlafgalerie – ein Ort der Ruhe, eingebettet in die kindliche Erfahrungswelt.
Die Erschliessung ist bewusst differenziert. Der motorisierte Verkehr bleibt im Süden, während der fussläufige Zugang entlang des Waldrands die naturräumliche Qualität des Ortes bewahrt. Der bestehende Waldweg bleibt erhalten und wird Teil der täglichen Bewegung – insbesondere für die Kinder, die den Kindergarten erreichen.
So entsteht ein vielschichtiges Gefüge aus Architektur, Landschaft und Nutzung, das sich leise in die Umgebung einschreibt und starke räumliche wie soziale Qualitäten bietet.
Typologie
Genossenschaftswohnungen, Drei neue Kindergärten und ein Kinderhort
Bauherrschaft
Gewo Züriost und Gemeinde Rüti
Auftragsart
Studienauftrag
Landschaftsarchitekt
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH
Status
Vorprodukt
Fläche aGF
2967 m2